«Die Nase», 2012
Sprecher: Christian Spiller, Maurus Frey, Franziska Fleischli, Tabea Bregger, Simone Hilber
Technik: Philippe Eberli
Text: Gisela Nyfeler
Grafik: Rahel Schmidiger
Produktionsleitung: Gabriela Kurer
Musik: Rajiv Satapati
Ein Petersburger Barbier findet morgens die Nase seines Kunden Kovalev in seinem Frühstücksbrot. Kovalev will zur selben Zeit bei sich zu Hause im Spiegel überprüfen, ob die Pustel auf seiner Nase gewachsen ist, «aber zu seiner grössten Verwunderung sah er statt seiner Nase eine völlig glatte Stelle!».
Der eine hat eine Nase zu viel, der andere eine zu wenig. Der Barbier entsorgt die Nase so unauffällig wie möglich im Fluss, während Kovalev sich verzweifelt darum bemüht, sein bestes Stück wieder zu finden. Er will eine Suchannonce in der Zeitung aufgeben, was ihm aber verwehrt wird, weil man sich auf der Redaktion nicht zuständig fühlt.
Inzwischen hat die Nase einen unglaublichen sozialen Aufstieg erlebt und zieht durch die Stadt. Beim ersehnten Wiedersehen mit seiner Nase fällt es Kovalev plötzlich schwer, die passenden Worte zu finden um sie zur Rückkehr zu bewegen. Die Nase entgleitet ihm erneut. Die Suche nach ihr und der damit verbundene Kampf gegen die russische Bürokratie gehen weiter.
Erzählt wird Gogols Geschichte von einem Erzähler, der mit einer eigenartigen Inkompetenz brilliert: Er kann Wesentliches nicht von Unwesentlichem unterscheiden, verliert sich in unnötigen Details und wirkt so auf den Zuhörer ungenau und unpräzise. An den entscheidenden Stellen der Geschichte verlieren sich die Fäden, wie der Erzähler selber sagt, «im Nebel». Er sucht nach einer Erklärung für die phantastischen Ereignisse, findet diese aber nicht.
Sonohr, Hörfestival Bern
Jazzkantine, Luzern
KuBaA, Zürich
ONO, Bern
Philosophicum, Basel